Frühlingsanfang 21.03.2019:
Ein halbes Jahr ist seit unserm letzten Bericht vergangen. Die beiden Highlights dieses halben Jahres waren wohl unsere schönen Ferien im Engadin, wenn man bei Pensionierten überhaupt von Ferien reden darf! Dann nach unserer Rückkehr der wunderbare Februar und März mit immer sonnigem Wetter, aber eher kühlen Nächten.
Nach dem fantastischen und fast zu warmen Sommer 2018 hatten wir grosse Lust auf richtigen Winter. Leider war es unmöglich, in Zermatt eine bezahlbare Ferienwohnung für die Zeit von Mitte Dezember bis Ende Januar zu finden. So sind wir schlussendlich mit unserer Katze Lili in Pontresina gelandet, in einer wunderschön gelegenen kleinen Wohnung mit Cheminée. Es hatte Schnee, war winterlich, aber sonnig und weihnächtlich (unter den Palmen am Lago Maggiore fehlt mir diese Stimmung). Die Gegend ist traumhaft, Winterwanderwege, Loipen und Pisten, alles tiptop und das Ganze in einer unglaublich schönen Landschaft. Als wir kurz nach Weihnachten zum Morteratsch Gletscher unterwegs waren, kreuzten wir die deutsche Kanzlerin Merkel (mit 2 Bodyguards), die sich offenbar auch ein paar Tage der Entspannung im Engadin gönnte.
Wir waren meist zu Fuss unterwegs, von Pontresina durch den Stäzerwald nach St.Moritz und zurück, die Tour bis ins Roseg Hotel oder zum Morteratsch-Gletscher ist wunderschön, dann sind wir aber auch mit dem Bus bis La Punt, Silvaplana oder Sils-Maria gefahren und zu Fuss zurückgewandert (über 3 gefrorene Seen). Auch Poschiavo haben wir besucht (mit dem Zug bis La Prese, von dort auf der Höhe zu Fuss nach Poschiavo).
Die Kultur kam ebenfalls nicht ganz zu kurz: die polnische Milliardärin Grazyna Kulczyk hat das wohl grösste Museumsprojekt im Engadin der jüngsten Zeit initiiert und am 2.Januar eröffnet hat. Für das kleine, bisher nur als Verkehrsknotenpunkt bekannte kleine Dorf Susch, in dem Hotels, Läden, die Post, Restaurants, die Bäckerei schliessen mussten, wie ein Sechser im Lotto. Die mittelalterliche Klosteranlage wurde sorgfältig renoviert und adaptiert.
In St.Moritz besuchten wir das Segantini-Museum, das wir uns etwas umfangreicher vorstellten.
Nun sind wir also zurück im Frühling, unsere Pfingstrosen blühen bereits und vor kurzem sahen wir die ersten Schwalben. Vor einer Woche waren wir in Cannero-Riviera, an der XII «Edizione gli Agrumi», wo einige Privatgärten ihre Tore öffneten, man all die Zitrusfrüchte bestaunen konnte, die normalerweise in Sizilien wachsen. Die Vegetation ist für die norditalienische Lage ungewöhnlich: hier gedeihen Zitronen, Orangen, Oliven, Mimosen, Bougainvillea und sogar Bananen. Das milde Klima und die tropische Flora und Fauna sorgten für den Beinamen „Riviera“.